ANLEITUNG ZUM STILLEN

DAS RICHTIGE ANLEGEN

Das Stillen soll für Mutter und Kind ein angenehmes und positives Erlebnis sein. Dauerhafte Schmerzen sind nicht normal. Häufig werden die Babys beim Stillen falsch angelegt und somit ein dauerhaftes "Wundsein" der Brustwarzen verursacht. Beim Anlegen des Babys sollte der Mund weit geöffnet sein, sodaß es den Brustwarzenhof so weit wie möglich umschließen kann. Die ersten 3-4 Züge können schmerzhaft sein, danach sollte kein Schmerz mehr zu spüren sein.
Ein Ziehen und Zerren oder ein Dauernuckeln hingegen weichen die empfindliche Haut des Brustwarzenhofes auf und führen zu schmerzhaften Entzündungen oder gar Blutungen.

Beobachten Sie Ihr Baby beim Stillen und achten Sie darauf, dass es den Mund weit genug öffnet hat und richtig saugen kann. Hilfreich sind dabei die Auf- und Abwärtsbewegungen des Unterkiefers und somit die Bewegung des Ohrs, die durch das Schlucken verursacht wird. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Baby nur nuckelt oder nicht richtig anliegt, nehmen Sie es sanft von der Brust ab, in dem Sie den kleinen Finger vorsichtig in den Mundwickel schieben und so den Ansaugdruck lösen. Auf keinem Fall sollten Sie Ihre Brustwarze einfach aus dem Mund herausziehen, das ist schmerzhaft und führt meistens zu Brustentzündungen.

STILLPOSITIONEN

Die Kinderkrankenschwestern im Krankenhaus oder Ihre Hebamme werden Ihnen sicherlich verschiedene Stillpositionen zeigen. Die meisten Mütter bevorzugen die sogenannte Wiegeposition, bei der der Kopf des Babys in der Armbeuge liegt und von Ihrem Unterarm gestützt wird. Sie können Ihren Arm dabei auf einem Stillkissen oder einer Sofalehne, idealerweise auch Ihre Füße auf einem Hocker o. ä. ablegen. Denn zum Stillen braucht man vor allem Zeit und Ruhe. Wichtig ist also vor allem ein entspannter, stressfreier Ort, an den Sie sich zurückziehen können.
Nachts können Sie ihr Kind auch im Bett stillen, um nicht jedes Mal aufstehen zu müssen. Dabei liegt man in der Seitenlage dicht neben seinem Baby und hält sein Köpfchen mit dem unten oder oben liegenden Arm. Damit es gut auf der Seite liegen kann, kannst man wieder das Stillkissen zur Hilfe nehmen und es so gut im Rücken abstützen. Achten Sie auch hier auf das richtige Anlegen und beobachten Sie Ihr Baby bei seinen Saugbewegungen.
Auch beim Rücken- oder Kreuzgriff kannst kann man es sich im Sitzen gemütlich machen. Beim sogenannten Football- oder Rückengriff wird das Baby wie ein „Football“ unter den Arm gelegt. Diese Stillposition ist vor allem für Mütter mit großem Busen oder mit Zwillingen geeignet.

SO KLAPPT´S MIT DEM STILLEN

Ruhe und Geduld ist beim Stillen das Wichtigste. Gerade in den ersten Tagen kann man beim Stillen viel richtig, aber auch viel falsch machen. Denn zu häufiges oder falsches Anlegen führen zu Schmerzen und im schlimmsten Fall zu einem Milchstau. Gerade Mütter mit dem ersten Baby geben dann oft zu schnell auf. Stillen sollte etwas Positives und Schönes sein und ein inniges und vertrautes Gefühl für Mutter und Kind vermitteln.
Je nach Hunger und Entwicklungsstand Ihres Babys, kann einmal nur eine Seite ausgetrunken, bei der nächsten Mahlzeit auch beide Seiten angelegt werden. Eine Brust kann nie leer getrunken werden, sie funktioniert nicht wie eine Flasche. Es wird ständig Milch nachgebildet. Die Brüste sollten jedoch nach der Stillmahlzeit weicher sein. Ein ausreichend langes Stillen an der einen Seite und bei Bedarf an der anderen Seite, sowie ein Wechsel zwischen den Seiten sind ausreichend. Ein Milchstau wird oft durch Stress verursacht, weil dann etwas mehr Milch gebildet wird, diese aber nicht fließen kann.
In einem Wachstumsschub trinken Babys nicht selten die doppelte Menge, so dass sich der Stillrhytmus verkürzen kann. Das ist völlig normal und nicht besorgniserregend.

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