VERSTOPFUNG

HORMONE SIND BETEILIGT

Verstopfung gehört mit zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft. Ein Großteil der werdenden Mütter leidet vor allem gegen Ende der Schwangerschaft darunter. Schuld sind, wie bei so vielen Schwangerschaftsbeschwerden, die Hormone. Ebenfalls beeinträchtigt wird die Verdauung durch den Fetus, dessen Gewicht auf den Darm drückt. Darüber hinaus verteilt sich die Flüssigkeit im weiblichen Körper in der Schwangerschaft anders als sonst. Wasser kann sich in den Beinen einlagern und Ödeme verursachen. Die Flüssigkeit fehlt im Darm, was den Nahrungsbrei weniger geschmeidig macht und Verstopfung begünstigt.

ANZEICHEN EINER VERSTOPFUNG

  • Mehr als vier Tage lang keinen Stuhlgang
  • Sehr harter Stuhlgang mit großen Problemen beim Ausscheiden
  • Aufgeblähter Magen
  • Übelkeit, Unwohlsein und Müdigkeit
  • Starkes Pressen beim Stuhlgang, das zu Blutungen führen kann

SO KANN MAN VORBEUGEN

  • Ballaststoffreiche Ernährung
  • Obst
  • Gemüse
  • Salate
  • Vollkornprodukte und Müsli
  • getrocknete Feigen und Pflaumen
  • Nahrungsmittel aus Weißmehl reduzieren
  • Lebensmittel wie etwa Schokolade ganz vermwieiden
  • Ausreichend trinken
  • Bei Verstopfungen sind acht bis zehn große Gläser oder Tassen (zu 200 ml) Flüssigkeit günstig
  • Besonders wirksam zum Anregen der Verdauung ist ein Glas Wasser, Buttermilch oder Orangensaft morgens auf nüchternen Magen
  • Jeden Tag einen flotten Spaziergang
  • Besonders wirksam: 30 Minuten Walking, Radfahren oder Schwimmen täglich oder zumindest jeden zweiten Tag
  • Ausreichend Zeit für den Toilettengang
  • Sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn

WENN DAS IMMER NOCH NICHT AUSREICHT

Herkömmliche Abführmittel sind während der Schwangerschaft tabu, es gibt jedoch sanfte Alternativen, die auch bei Verstopfung in der Schwangerschaft geeignet sind und den Darm anregen:
Essen Sie während der Schwangerschaft täglich einen Naturjoghurt mit ein bis zwei Esslöffeln geschrotetem Leinsamen sowie etwas Obst.
Dazu ein Glas Flüssigkeit trinken. Oder reichern Sie Ihr Müsli mit Weizenkleie an. Auch hier ein zusätzliches Glas Flüssigkeit nicht vergessen, sonst wirken Leinsamen und Kleie eher verstopfend!

  • Über Nacht eine Backpflaume oder getrocknete Feige in warmem Wasser einweichen. Essen Sie morgens auf nüchternen Magen die eingeweichte Frucht und trinken Sie etwas von dem Einweichwasser
  • Eine Tasse Löwenzahntee oder ein Glas Pflaumen- oder Sauerkrautsaft pro Tag wirken abführend und lösen Verstopfungen in der Schwangerschaft auf
  • Milchzucker regt ebenfalls den Darm an, entweder als Edelweiß Milchzucker oder in Form von Lactulose-Sirup aus der Apotheke (rezeptfrei)
  • Flohsamen ist ein sehr mildes und daher auch in der Schwangerschaft erlaubtes Abführmittel. Maximal drei Teelöffel täglich pur, in Wasser, Saft oder im Joghurt. Oder Flohsamenschalen-Pulver aus der Apotheke (z.B. Mucofalk Granulat, rezeptfrei).

ABFÜHRMITTEL

Viele rezeptfreie oder natürliche Abführmittel sind für Schwangere mit Vorsicht zu genießen. Insbesondere Abführmittel, die stark reizen (z.B. Rizinusöl) sollten vermieden werden. Aus gutem Grund sind also nur wenige Arzneimittel für die Behandlung einer Verstopfung in der Schwangerschaft zugelassen.
Rein lokal im Enddarm wirkende Abführmittel, wie Mini-Klistiere (z.B. Microlax), sind besonders schonend. Sie sind als Abführmittel für Schwangere langjährig bewährt und werden dank der sehr guten Verträglichkeit sogar bei Säuglingen angewandt. Durch die rein lokale Wirkung im Enddarm ist ein Einfluss auf das Baby im Bauch nicht zu befürchten. Ein frühzeitiges Auslösen von Wehen ist nicht bekannt.

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